DIE GESELLSCHAFTLICH RELEVANTEN WISSENSCHAFTEN
Mehrfach wurde ich aufgefordert, in einer wissenschaftlichen Zeitschrift vom Standpunkt eines theoretischen Physikers darzulegen, dass
es den atmosphärischen Kohlendioxid-Treibhauseffekt nicht gibt. Dies habe ich immer abgelehnt, weil es sich bei diesem angeblichen Effekt nicht um Physik handelt, sondern um ein modernes Beispiel für das
Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Gerne komme ich hingegen der Bitte meines Freundes Wolfgang Thüne nach, ein Vorwort für sein neues Buch „Der Freispruch“ zu schreiben, das man als Fortsetzung
seines preisgekrönten Buches „Der Treibhaus-Schwindel“ ansehen kann und in dem er nachweist, dass man die zivilisierten Menschen von dem Vorwurf freisprechen muss, „Klimakiller“ zu sein.
Jeder Autofahrer kennt den Treibhauseffekt, dass nämlich die Luft in einem in der Sonne parkenden Auto im Innenraum deutlich
wärmer ist als die Luft außerhalb des Autos. Entsprechendes gilt für ein Gewächshaus oder Treibhaus, wenn die Sonne scheint. Bei dem atmosphärischen Treibhauseffekt geht es aber gar nicht um diesen
Effekt, obwohl bewusst wahrheitswidrig von vielen Treibhauseffekt-Funktionären behauptet wird, der Erwärmungsmechanismus sei beim atmosphärischen Treibhauseffekt der gleiche. Die erhöhte Temperatur im
Innenraum des Gewächshauses entsteht primär durch die durch die Wände und Decke eingesperrte erwärmte Luft. Dieser „Effekt“ wird dauernd von den Menschen im täglichen Leben benutzt, z. B. bei der
Kleidung, beim Einhüllen mit Wolldecken, oder bei einem beheizten Raum: Wenn man alle Türen und Fenster und möglichst noch ein Deckenfenster öffnet, hat man Schwierigkeiten, im Winter im beheizten
Innenraum die Außentemperatur ausreichend zu übertreffen. Deshalb hat dieser selbstverständliche Effekt auch keinen Namen als physikalischer Effekt.
Beim atmosphärischen Treibhauseffekt handelt es sich nicht um zwei verschiedene, objektiv messbare Temperaturen, sondern um zwei
angeblich berechenbare bzw. angeblich berechnete Temperaturen. Die eine Temperatur von 15 °C will man angeblich durch Mitteln der bodennahen Lufttemperaturen über die gesamte Erde erhalten haben. Dies
geht schon deshalb nicht, weil 70 % der Erdoberfläche Ozeane sind, für die praktisch keine Messwerte vorliegen. Die andere Temperatur wird über das Boltzmann'sche Strahlungsgesetz aus der
Strahlungsintensität der Sonne berechnet. Man berechnet dazu die vierte Wurzel aus dem Mittelwert der vierten Potenz der absoluten Temperatur (in Kelvin). Dies ergibt angeblich - 18 °C. Die Differenz von
33 °C dieser Zahlen nennt man den „natürlichen“ (atmosphärischen) Treibhauseffekt (der Erde). An anderer Stelle bin ich ausführlich auf diese Rechnungen eingegangen („Die physikalischen Grundlagen der
Treibhauseffekte und fiktiver Treibhauseffekte“, in: „Treibhaus-Kontroverse und Ozon-Problem“, Europäische Akademie für Umweltfragen (1996), S. 115-147) und habe dort gezeigt, dass man diese Mittelwerte
nicht vergleichen darf, dass die vergleichbaren Mittelwerte eine Differenz von über hundert Grad liefern würden und dass es auch den Kohlendioxid-Treibhauseffekt nicht gibt. Hier soll nur eine
Beobachtung reichen: Es gibt kein Lehrbuch der Physik, in dem der atmosphärische Treibhauseffekt erklärt wird. Ich kenne nur ein extrem schlechtes Experimentalphysikbuch, in dem keine Experimente richtig
beschrieben werden, und einen Einführungstext in die Meteorologie, in denen der atmosphärische Treibhauseffekt zwar behauptet und seine angeblichen Folgen diskutiert werden, aber nicht einmal der
Treibhauseffekt des Gewächshauses richtig beschrieben wird.
Bei diesem Kenntnisstand stellt sich sofort die Frage: Wieso kann ein nicht existierender physikalischer Effekt dazu führen, dass mit
ihm sogar wirtschaftspolitische Maßnahmen begründet werden können, dass nämlich durch diese „Hintertür“ plötzlich weltweit eine globale Planwirtschaft eingeführt werden soll. Denn ebenso wenig wie in den
Planwirtschaften die Parteifunktionäre das Plansoll garantieren konnten, können dies nun die Regierungen und Industriefunktionäre bei den Kohlendioxid-Quoten. Eines ist aber so sicher wie das Amen in der
Kirche: jede künstliche Verteuerung der Primärenergienutzung ist für jedes Wirtschaftssystem eine todsicher wirkende Wirtschaftsbremse.
Die „68-er“ bescherten uns eine neue „Wissenschaft“, die neomarxistische „Kritische Theorie“, in der sich all die tummeln konnten, die
in den klassischen Disziplinen nichts zustande gebracht hatten. Auf diese Weise bekamen die marxistischen Prognosen, die insbesondere den Untergang des Kapitalismus und das Arbeiterparadies auf Erden
versprachen, den Anstrich wissenschaftlicher Aussagen. Jeder Ignorant, Betrüger oder Dummkopf konnte so plötzlich zu einem Wissenschaftler werden. Auch wurde der Begriff der „gesellschaftlich relevanten
Wissenschaften“ geboren und den meisten klassischen Disziplinen aufgezwungen. Dies ersetzte die aus der wissenschaftlichen Tätigkeit gewachsenen eigenen Ziele, die für die meisten Laien unverständlich
sind. Die „zweckfreie“ Wissenschaft wurde durch die „gesellschaftlich relevante“ Wissenschaft ersetzt. Die nur auf ihre eigenen wissenschaftlichen Ziele ausgerichteten Wissenschaften hatten ausgedient
zugunsten einer von der öffentlichen Meinung verstandenen. Da der Marxismus mit seinen Weltuntergangsprognosen offensichtlich „gesellschaftlich relevant“ war, wurde dies zunehmend von allen anderen
Wissenschaften verlangt.
Die militärische und zivile Nutzung der Kernspaltung sind offensichtlich „gesellschaftlich relevant“. Bei der militärischen Nutzung der
Kerntechnik, auf die Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg verzichtet hat, ist die „gesellschaftliche Relevanz“ unbestreitbar. Etwas schwieriger ist es mit der zivilen Nutzung. Die Entwicklung der
zivilen Kerntechnik konnte wegen der Größe und des Risikos nicht mehr die Aufgabe der Entwicklungsabteilungen selbst großer Betriebe sein. Es handelte sich um nationale und internationale Projekte, die
die staatlich aufgebauten Großforschungsinstitute übernehmen mussten (Kernforschungszentren). Für diese Institute war es sofort vorbei mit einer „zweckfreien“ Forschung. Es musste die „gesellschaftliche
Relevanz“ mit jedem Forschungsbericht nachgewiesen werden, was inzwischen auch auf die Universitäten durch die staatlichen Behörden ausgedehnt wurde (Forschungsevaluation).
Die Begründung für die „gesellschaftliche Relevanz“ der zivilen Entwicklung der Kerntechnik war in der Zeit der Atombombenversuche in
Deutschland relativ einfach: Deutschland wollte von der Kernforschung nicht vollständig abgekoppelt sein. Außerdem konnte jedem Laien überzeugend klar gemacht werden, dass die Vorräte an fossilen
Brennstoffen endlich waren. Man musste sich aber genauer fragen, wie endlich diese Vorräte waren. Es wurde mit falsch geschätzten globalen Zahlen gearbeitet, die sich kein Laie vorstellen konnte. Der
Club of Rome berechnete für das Jahr 1990 das Verhungern der Menschheit mit lächerlichen hydrodynamischen "Weltvolkswirtschaftsmodellen". Damit konnten Mechanikprofessoren die Anschaffung der
größten und teuersten Computer begründen, um diese „gesellschaftlich relevanten“ Rechnungen durchführen zu können. Zwar wurden diese lächerlichen Modellrechnungen von den ernsthaften
Volkswirtschaftsprofessoren sofort als falsch, albern und überflüssig entlarvt, aber diese Professoren, die sich an die Regeln ihrer eigenen Wissenschaft hielten, benutzten keine Großcomputer und waren
deshalb in der öffentlichen Meinung nicht ernst zu nehmen. Die damaligen Großrechner werden heute von jedem PC und Taschencomputer um Größenordnungen übertroffen. Inzwischen behaupten manche Club of
Rome-Leute, der Weltuntergang wäre nur durch ihre Weltuntergangsprognosen ausgeblieben. Dass die Prognosen völliger Unsinn waren, wusste damals aber jeder, der die Realitätsnähe der hydrodynamischen
Weltvolkswirtschaftsmodelle kannte. Inzwischen versucht sich niemand mehr an diesen Modellrechnungen. Denn selbst größere oder die größten Rechner versprechen keinerlei sinnvolle Ergebnisse. Die
Parallele zu den heutigen Prognosen der Klimarechenzentren ist nicht zu übersehen.
Ich komme zurück auf das Argumentieren mit „globalen Zahlen“. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde damals eine Jahreszahl um
2050 oder 2100 gehandelt, die mit Sicherheit kein damals erwachsener Zeitgenosse erleben konnte und bis zu der die fossilen Brennstoffe aufgebraucht sein sollten. Relativ früh bemerkte man dann aber,
dass die verfügbaren Mengen fossiler Brennstoffe durch die neu entdeckten Lager schneller wuchsen als der geschätzte wachsende globale Verbrauch, was mit Sicherheit jede Prognose wertlos machte. Deshalb
kam als neues Argument für die gesellschaftliche Relevanz der Entwicklung der Kerntechnik auf, die fossilen Brennstoffe seien zu schade zum Verbrennen. Man hatte nämlich Kernkraftwerke in der Planung,
mit deren Hilfe man diese Brennstoffe zu wertvollen Kunststoffen verarbeiten konnte.
Die zivile deutsche Kerntechnik war damals führend in der Welt (Leichtwasserreaktoren, Hochtemperaturreaktoren, Schnelle Brüter; die
Lösung des Entsorgungsproblems), weil sich die deutschen Kerntechniker nicht mit der Weiterentwicklung der Wasserstoffbomben beschäftigen mussten und konnten. Dieser Vorsprung konnte inzwischen abgebaut
werden, was relativ leicht durch die Finanzierung der Kernkraftgegner zu organisieren war, wobei das Geld vermutlich sowohl aus östlichen als auch aus westlichen Quellen stammte. Nachdem der Verbrauch
der fossilen Brennstoffe nicht mehr so leicht in die nahe Zukunft gelegt werden konnte und der technische Vorsprung nicht leichtfertig durch die Politik verspielt werden sollte, verfiel der damalige
Bundeskanzler Helmut Schmidt zur Verteidigung der Weiterentwicklung der Kerntechnik bzw. der Entwicklung der neuen Reaktoren auf eine „gesellschaftlich relevante“ Begründung: Er möchte nicht, dass unsere
Enkelkinder am Kohlendioxid erstickten. Es ist ja für jeden Laien sofort einsichtig, dass im Unterschied zu den Kohlekraftwerken die Kernkraftwerke beim Betrieb kein Kohlendioxid produzieren.
Kohlendioxid ist mit einem Volumenanteil von ungefähr 0,03 Prozent in der Erdatmosphäre vorhanden, das sind also 0,3 Promille. Es ist
lebensnotwendig für das Pflanzenwachstum und damit auch lebensnotwendig für die tierischen Lebewesen. Die thermodynamischen Eigenschaften des Gasgemisches Luft erhält man durch das anteilige Mitteln der
Eigenschaften seiner Anteile (Gibbs'sche Thermodynamik). Die thermodynamischen Eigenschaften der Luft der Erdatmosphäre (Wärmeleitfähigkeit, spezifische Wärme) werden also durch diesen kleinen Anteil des
Kohlendioxids nicht im Bereich der messbaren Dezimalstellen beeinflusst. Also benötigte man andere Eigenschaften des Kohlendioxids, wobei das Ersticken als erstes ins Auge fällt. Da stellte man aber
schnell fest, dass die Gefahr des Erstickens selbst beim Verdreifachen des Kohlendioxidanteils nicht gegeben ist. Auf diesen Anteil bringen es in der freien Atmosphäre keine menschlichen Aktivitäten.
Damit entfiel als Begründung für die „gesellschaftliche Relevanz“ der Weiterentwicklung der Kerntechnik das Argument mit dem Ersticken, und man musste eine andere Begründung suchen, und die fand man
angeblich in einer anderen Eigenschaft des Kohlendioxids, nämlich, die ultrarote bzw. infrarote elektromagnetische Strahlung zu absorbieren.
Zwar wurde die Quantentheorie „erfunden“, um die Absorption und Emission der Strahlung durch Materie zu beschreiben, trotzdem leistet
sie nicht die Beschreibung des Vorgangs der Absorption und Emission. Auch versagt die Strahlungstransporttheorie in der Astrophysik bei den kalten Sternen und den Molekülspektren der Planeten. Für die
Begründung der gesellschaftlichen Relevanz eines Gebietes eignen sich natürlich besonders gut solche physikalischen Bereiche, in denen die Theorien versagen, weil man dann die verkehrtesten Behauptungen
nicht einfach widerlegen kann. Aber es bleibt noch das Problem, wie man diesen Absorptionseigenschaften für das ultrarote Licht eine "gesellschaftliche Relevanz" verpassen konnte.
In der Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts begründeten gewisse Geophysiker ihre „gesellschaftliche Relevanz“ mit der
Warnung vor einer beginnenden Eiszeit. Vielleicht hat das die für die Kerntechnik Argumente suchenden auf den Gedanken gebracht, die sofort nach ihrer Veröffentlichung widerlegte Eiszeithypothese des S.
Arrhenius („On the influence of carbonic acid in the air upon the temperature of the ground“, Phil. Magazine 41, 5 (1896)) auszugraben, die Arrhenius nicht mit der Quantentheorie behandeln konnte, da es
die Quantentheorie damals noch gar nicht gab. Er wendete das Stefan-Boltzmannsche Strahlungsgesetz falsch an, indem er die Ursache mit der Wirkung verwechselte. Nach Arrhenius entstanden die Eiszeiten
durch einen unterschiedlichen Kohlendioxidanteil in der Erdatmosphäre. Der erhöhte Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre war für die Warmzeiten verantwortlich und der niedrigere für die Eiszeiten. Die
Begründung dafür, dass am Ende der Warmzeiten weniger Kohlendioxid in der Atmosphäre sein soll und den Übergang in die Eiszeit auslöste, ist noch relativ einfach: Die Pflanzen haben das Kohlendioxid
gebunden. Das Ende der Eiszeiten auf einen erhöhten Kohlendioxidanteil der Luft zurückzuführen, ist aber deutlich schwieriger: Man hatte keine Lebewesen oder Industriebetriebe, die angeblich den
Kohlendioxidanteil erhöhen könnten. Wie schon gesagt: die von Arrhenius zusammengebastelte Eiszeithypothese löste sofort Widerspruch aus und wurde von allen Wissenschaftlern verworfen.
Um mit der Arrhenius-Hypothese „gesellschaftlich relevante“ Argumente für die Kerntechnik zu haben, musste man eine schwierige
Propagandaleistung bringen: die Warmzeiten waren mit Sicherheit für die tierischen und pflanzlichen Lebewesen (und die Menschen) die angenehmeren, verglichen mit den Eiszeiten. Auch wird es von den
meisten Menschen begrüßt, wenn man im Jahresmittel weniger heizen muss. Als es im Mittelalter in Europa so warm war, dass in England Wein angebaut wurde, war es mit Sicherheit im Mittel wärmer als in den
letzten Jahrhunderten. Darüber hinaus wurde diese Zeit das Klimaoptimum des Mittelalters genannt, also das beste Klima. Man musste sich also Nachteile der Warmzeiten ausdenken, die niemand überprüfen
kann, um der Bevölkerung das bessere Klima als das schlechtere einzureden. Dies reichte aber nicht aus, man musste den Leuten auch noch einreden, dass ein erhöhter Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre zu
einer Erhöhung der mittleren bodennahen Lufttemperaturen führen würde. Ein erster Schritt in die „richtige“ Richtung war die Benennung dieses Mechanismus als „Treibhauseffekt“. Bei diesem Wort denkt
jeder zuerst an die unangenehme feuchte Schwüle in einem Gewächshaus; natürlich muss man dabei vergessen, dass diese feuchte Wärme für das Pflanzenwachstum günstig ist, was wiederum im Endeffekt dem
Menschen Vorteile bringt.
Auch das zweite Buch von Wolfgang Thüne behandelt eine Menge von logischen Purzelbäumen, welche die Verfechter des Treibhausunsinns
schlagen mussten, um eine eventuelle Klimaverbesserung in eine Katastrophe umzuwandeln. Der Unsinn beginnt schon mit dem Zitat, wie die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Deutsche
Meteorologische Gesellschaft den Treibhauseffekt definierten: Es ist die Behauptung, dass gewisse Gase (wie das Kohlendioxid) das Sonnenlicht ungehindert durchlassen, aber die Abstrahlung des infraroten
Lichts des Bodens behindern. Schon die erste Behauptung ist bewusst falsch. Es wird wider besseren Wissens verschwiegen, dass über dreißig Prozent der Intensität des Sonnenlichts im ultraroten Bereich
liegt. Das ist so viel, wie der Boden strahlt, also wird auch ein großer Teil der direkten Sonnenstrahlung absorbiert (übrigens erst recht im UV-Bereich). Das ist aber nicht das einzige Problem. Denn
ähnliche Eigenschaften für die elektromagnetische Strahlung wie das Kohlendioxid hat der Wasserdampf, der ohne menschliche Einflussnahme in einer ganz anderen Größenordnung in der Atmosphäre vorkommt und
dessen klimabestimmende Wirkung von niemandem bestritten werden kann: Mittelmeerklima, gemäßigtes Klima, Kontinentalklima usw.
Aber der Weg ist noch weit, wie hiermit gewisse Leute glauben ableiten zu können, dass diese Absorptionseigenschaften von Gasen z. B.
Unwetterkatastrophen und so etwas Ähnliches wie eine neue Sintflut auslösen können. Wie sich die „gesellschaftlich relevanten Wissenschaftler“ mit dem Ausmalen unbegründeter Katastrophenprognosen tummeln
und gegenseitig an Dummheit übertreffen können, wird von Wolfgang Thüne mit vielen, unvorstellbaren Aussagen belegt. Es ist wie beim Märchen von Kaisers neuen Kleidern und Wolfgang Thüne ist das „Kind“,
das auch mit diesem Buch auszusprechen und zu belegen wagt, dass der Kaiser doch gar nichts an hat.
Ich glaube, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gebührt das Verdienst, dass sie als erste überregionale deutsche Tageszeitung einen
Artikel publiziert hat, der mit dem Unsinn des Kohlendioxid-Treibhauseffekts (leider ohne Wirkung) aufgeräumt hat. Von dem damaligen FAZ-Wissenschaftsredakteur K. Rudzinski erschien in der FAZ vom 15. 9.
1976 ein Beitrag mit dem Titel „Kein Treibhauseffekt durch Kohlensäure“, der sich auf einen Artikel von Prof. A. Schack in den Physikalischen Blättern 1, 26 (1972) stützte. Die Physikalischen Blätter
sind das offizielle Publikationsorgan der o. g. Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Bei Prof. A. Schack muss man ergänzen, dass er der Autor des Standardlehrbuchs „Der industrielle Wärmeübergang“ ist,
das 1983 in der 8. Auflage erschienen ist. Er hat als erster erkannt, dass die Emission der Kohlensäure und des Wasserdampfes für den hohen Wärmeübergang in den Brennkammern verantwortlich ist. Dieses
Emissionsverhalten wird von den Treibhaushysterikern zu einem Reemissionsverhalten (zwei Vorsilben!) umfunktioniert, das bei den Atmosphärentemperaturen der Erde aber vollständig zu vernachlässigen ist.
Mit seinen guten Kenntnissen des Strahlungsverhaltens dieser Gase kam Prof. Schack sehr schnell zu dem Ergebnis, dass ein unterschiedlicher Gehalt an Kohlendioxid nur den Höhenbereich beeinflusst, in dem
die Kohlendioxidlinien absorbieren, was aber keine Auswirkungen auf die bodennahen Lufttemperaturen hat. Etwas vereinfacht kann man sich vorstellen, dass die Gesamtmenge einer vom Licht durchlaufenen
Substanz angibt, wie groß der Anteil des absorbierten Lichts ist. Wenn der Anteil klein ist, ist der Weg lang, bis die Intensität auf einen kleinen Bruchteil abgefallen ist. Wenn die Konzentration groß
ist, ist der Weg kurz. Da Wasserdampf meist in einem wesentlich höheren Anteil in der Atmosphäre vorhanden ist, ist dessen Absorption auch wesentlich stärker in den bodennahen Luftbereichen.
Der Artikel von Prof. Schack ist in der Zeit erschienen, als noch die Meinung eines kompetenten Wissenschaftlers ausreichte und diese
Leute noch nicht die „gesellschaftliche Relevanz“ ihrer Aussagen nachweisen mussten. Bezeichnenderweise wurde Prof. Schack auch nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift „widerlegt“, sondern dies
versuchte Prof. H. Oeschger in einer Tageszeitung (Neue Zürcher Zeitung vom 9. 11. 1976), der offenbar die erwartete Klimakatastrophe als gesellschaftlich relevantes Argument zur Finanzierung seiner
teuren Eiskern-Bohrungen brauchte. Sein wesentliches Argument war so einfach wie falsch: Herr Prof. Schack müsse sich mit seiner Darstellung geirrt haben, da der Kohlendioxid-Treibhauseffekt mit den
damals größten Computern berechnet worden sei. Diese Rechner werden heute von jedem PC und Taschencomputer übertroffen, was eigentlich alles über solche „Rechnungen“ aussagt.
Natürlich muss man sich fragen, wer eigentlich diese „Rechnungen“ durchgeführt hat. Wenn man mit einem Computer mit
Simulationsrechnungen Strömungen der Atmosphäre oder der Meere nachzubilden versucht, stellt sich sofort die Frage der „gesellschaftlichen Relevanz“; denn außer der Aussage, dass es nicht gelingt, diese
Strömungen realitätsnah nachzubilden, bekommt man kein ehrliches Ergebnis. Natürlich kann man beim Beantragen des Großrechners versprechen und vermuten, dass man mit dem neuen Rechner z. B. die
Wettervorhersage verbessern kann. Diese Begründung findet man immer in der Zeitung, wenn gemeldet wird, dass in den USA die Entwicklung eines neuen Großrechners staatlich gefördert wird. Wenn er erst
gebaut wurde, kann man weiterhin mit den Wettersatellitenbildern arbeiten. Als neuer Beantragungsgrund für größere Computer diente nun der angebliche Treibhauseffekt und erfunden wurde eine neue
„Wissenschaft“, die Globalklimatologie. Es sollte durch globale Simulationsrechnungen festgestellt werden, um wie viel sich die mittlere bodennahe Lufttemperatur erhöht, wenn der Kohlendioxidanteil in
der Atmosphäre verdoppelt wird. Die Ergebnisse sagten alles über die eingesetzten Programme und mathematischen Konzepte: Die Ergebnisse unterschieden sich um den Faktor Zehn. Inzwischen sind sie von
Politikern und politischen Beamten (IPCC) „demokratisch" um einen Faktor Zehn reduziert worden, damit man sie bei den nächsten Konferenzen wieder erhöhen kann.
Die Globalklimatologen konnten ohne größeren geistigen Einsatz die (schlechten) Simulationsrechnungen für die atmosphärischen Strömungen
mit den realitätsfernen Simulationsprogrammen für die Meeresströmungen koppeln. Außerdem konnte man die Strahlungstransportrechnungen der Astrophysiker einbauen, obwohl diese mathematisch überhaupt nicht
zu den aus den hydrodynamischen Gleichungen abgeleiteten Differenzengleichungen der Strömungsmodelle passen. Wenn man diese Programme monatelang laufen ließ, mussten während des Programmlaufs die
Programme verändert werden (Flusssteuerung), damit das System nicht in „unphysikalische Zustände“ gelangte, was ja ein mehr als deutlicher Hinweis darauf ist, dass die Modellrechnungen grundsätzlich
falsch sind und keinerlei Aussagewert haben. Eine kleine Anmerkung für Mathematiker: Die infinitesimal kleinen Flächenelemente sind bei diesen Programmen eine Million, eventuell heute eine Viertelmillion
Quadratkilometer groß.
Da jetzt die Zeit anbricht, in der die Groß- und Superrechner - wie die Mammuts - auszusterben beginnen und jeder Laie mit seinem PC die
früheren schlechten Simulationsrechnungen der Klimarechenzentren selbst durchführen kann, könnte man die Hoffnung haben, dass diese Rechenzentren geschlossen werden und diese Leute nicht mehr wider
besseren Wissens zum Nachweis ihrer „gesellschaftlichen Relevanz“ den Weltuntergang voraussagen, der angeblich nur mit neomarxistischen planwirtschaftlichen Maßnahmen abzuwenden ist. Das bedruckte
Papier, mit dem die Globalklimatologen oder Klimarechenzentren die Umwelt verschmutzen, hat nichts mit ehrlicher Wissenschaft und Forschung zu tun. Die Globalklimatologen benutzen weniger physikalische
Gesetzmäßigkeiten als die Astrologen (Sterndeuter).
Es ist modern geworden, immer „Szenarien“ abzuhandeln, damit man nicht seine unplausiblen Hypothesen begründen muss. Deshalb möchte ich
nun zum Schluss meines Vorworts als Szenarium ein logisch konsequentes „Klimarettungskonzept“ entwickeln und vorstellen.
Angeblich „blasen“ die Industriestaaten, an der Spitze die USA, das „schädliche“ Kohlendioxid unüberlegt in die Luft. Den Hauptanteil
„blasen“ aber im echten Sinn des Wortes die menschlichen und tierischen Lebewesen in die Atmosphäre. Pro Person ist diese Menge aber nicht davon abhängig, ob der Mensch aus einer Industrienation kommt
oder nicht. Der Mensch aus der Industrienation bläst vermutlich im Mittel weniger Kohlendioxid in die Luft, weil er im Mittel weniger hart körperlich arbeiten muss. Bei ihm sind natürlich dann wieder
seine Freizeitaktivitäten zu beachten: je mehr Sport, desto schlimmer. Deshalb kamen vor mir auch andere Leute auf den Gedanken, dass die Menschen zur "Rettung" des Klimas das Atmen einstellen
sollten.
Mit Sicherheit „bläst“ ein körperlich hart arbeitender Mensch viel mehr Kohlendioxid in die Luft als ein „Schreibtischtäter“. Also
sollte man die wenig verdienenden Arbeiter mit einer Zusatzökosteuer belasten, die man den Kontrolleuren und anderen „Schreibtischtätern“ erlassen könnte. Da die Menschen nur die Fette und Kohlehydrate
verbrennen können, die sie essen, wäre auch eine massiv erhöhte Lebensmittelumsatzökosteuer eine geeignete Maßnahme. Da beim Ackerbau die Landwirte durch den Pflanzenanbau der Atmosphäre Kohlendioxid
entziehen, während die Tiere Kohlendioxid in die Atmosphäre „blasen“, könnte der Ackerbau von einer Ökoumsatzsteuer entlastet werden, während die Viehzucht mit einer Ökosteuer zu belasten ist.
Da inzwischen bei allen Verbrauchsgütern durch die EU ein stark vergrößerter Transport üblich ist, durch den direkt und indirekt
Kohlendioxid in die Atmosphäre „geblasen" wird, liegt als einzige Maßnahme nur die Abschaffung des gemeinsamen Marktes der EU und die Abschaffung des Weltmarktes auf der Hand. Die Größenordnung des
indirekt „Kohlendioxid in die Atmosphäre Blasen" ist schwer abzuschätzen, und man benötigt deshalb selbstverständlich den Einsatz einer wissenschaftlichen Kommission, die das untersucht. Ich
erläutere es hier nur mit einem Beispiel: Wenn man in einem Haushalt nur elektrischen Strom benutzt, der inzwischen lebendig und gelb ist und aus der Steckdose kommt, gibt es außer dem menschlichen und
tierischen Atmen kein „Blasen“ von Kohlendioxid in die Luft. Aber aus der Steckdose kommt der Strom nur, weil es Generatoren gibt, bei deren Herstellung Kohlendioxid in die Atmosphäre „geblasen“ wird und
die während des Betriebs unterschiedliche Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre „blasen“. Die Kernkraftwerke, Wasserkraftwerke, Solaranlagen und Windkraftanlagen „blasen" deshalb insgesamt nur durch
ihren Bau und nicht mehr beim Betrieb Kohlendioxid in die Atmosphäre. Als politische Lösung für die Zukunft bliebe also die Empfehlung, keine Kraftwerke zu bauen und die vorhandenen möglichst lange zu
betreiben. Ähnlich ist es bei den Häusern, Autos usw., womit wir bei den angeblich schlimmsten Umweltverschmutzern angelangt sind.
Die Häuser und Autos müssen nicht nur gebaut werden, sondern die Häuser müssen in den gemäßigten Breiten im Winter beheizt werden und
die Automobile „blasen" bei dem üblichen Kraftstoff Kohlendioxid in die Luft, womit wir zur Kraftstoffalternative Wasserstoff geführt wurden. Wasserstoff wird bekanntlich zu Wasser verbrannt. Aber,
oh Schreck, Wasserdampf soll ja ein noch viel schlimmeres „Treibhausgas" sein als Kohlendioxid. Der meiste Wasserdampf wird aber unbestritten über den Ozeanen produziert. Also bleibt als einzige
globalpolitische Lösung das Stillegen der Ozeane und das Einstellen der Atmung der menschlichen und tierischen Lebewesen. Wesentliche sekundäre angebliche Folgen des Treibhauseffekts hätte man damit
automatisch im Griff: Überschwemmungen, Wirbelstürme, Versinken von Inseln. Natürlich bliebe noch das Zurückgehen der Gletscher zu bekämpfen: Man transportiert dazu alles Wasser der Ozeane als Eis auf
die Kontinente. Von den Kontinenten wird dadurch wesentlich mehr Sonnenstrahlung reflektiert und wesentlich weniger absorbiert und von den „Treibhausgasen" re-emittiert. Als elegante Lösung bietet
sich an, die Erde in einen größeren Abstand zur Sonne zu bringen. Dann gefriert alles Wasser
und die menschlichen und tierischen Lebewesen stellen von allein das Atmen ein. Das Pflanzenwachstum würde schwieriger, aber die angebliche „Klimakatastrophe“ wäre vermieden.
Wenn man diese konsequent durchgeführten angeblichen Klimaschutzmaßnahmen sieht, die alle nur auf die Vernichtung des menschlichen,
tierischen und pflanzlichen Lebens aus sind, sollte man froh sein, dass es Leute wie Wolfgang Thüne gibt, die unermüdlich ihre Freizeit opfern, um den Menschen vom Vorwurf des Klimakillers
freizusprechen. Ich hoffe, dass der "Freispruch" einen Beitrag dafür leistet, dass die beschriebenen Zukunftsvisionen nicht eintreffen, dass also die Menschen lieber ökonomisch freier leben
sollen, statt ökologisch zu sterben. Denn eines ist sicher: die angeblichen Treibhausgase Wasserdampf und Kohlendioxid sind für die Lebewesen auf der Erde lebensnotwendig. Die Lebewesen kann man
„killen“, das Klima nicht. Der Mensch kann das Wetter nicht beeinflussen und deshalb auch nicht das aus den Wetterparametern berechnete Klima. Dies ist simple Logik. Genauso ist es simple Logik, dass aus
etwas Falschem alles folgen kann, dass also keine falsche Hypothese durch eine richtige Folgerung nachträglich bewiesen werden kann. Diese Regeln kann kein angeblicher „Wissenschaftler“ außer Kraft
setzen. Aber auf die Anklagebank wurde der Mensch nicht von freien Wissenschaftlern gesetzt, die sich der zweckfreien Wissenschaft verschrieben haben, sondern es sind die „gesellschaftlich relevanten“
Pseudowissenschaftler aus den modernen „gesellschaftlich relevanten“ Pseudowissenschaften.
Es sind plötzlich merkwürdige neue „Wissenschaften“ entstanden, wie Umweltpolitik, Umweltphysik, Umweltbiologie, Umweltchemie,
Umweltmedizin, Umweltmeteorologie, etc., denen das aussagelose Wort „Umwelt“ die „gesellschaftliche Relevanz“ verliehen hat. Die früher nützlichen Kernforschungszentren wurden zu überflüssigen,
wissenschaftlich wertlosen Umweltinstituten. Deshalb möchte ich den Lesern dieses Buches empfehlen, sich in dem Text von Wolfgang Thüne vor jedem Wort „Wissenschaft“ oder „Wissenschaftler“ das Attribut
„gesellschaftlich relevant“ eingefügt zu denken und dabei aber nicht zu vergessen, dass es früher einmal wertfreie, freie, nicht korrupte, ehrliche Wissenschaften in Deutschland gegeben hat und
hoffentlich bald wieder geben wird.
Braunschweig, im Oktober 2001
Gerhard Gerlich
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